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Cybercrime-Zentrum erhebt Anklage gegen mutmaßliche Unterstützerinnen betrügerischer Callcenter
Datum: 29.07.2025
Kurzbeschreibung: Pressemitteilung des Cybercrime-Zentrums Baden-Württemberg
Karlsruhe, 29.07.2025
Cybercrime-Zentrum erhebt Anklage gegen mutmaßliche Unterstützerinnen betrügerischer Callcenter
Das bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe eingerichtete Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg hat Anklage gegen zwei Frauen aus Hagen im Alter von 51 und 56 Jahren zur Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Mannheim erhoben.
Die beiden sollen Mitglieder einer hochprofessionellen Bande gewesen sein, die es als illegaler VOIP-Telefonanbieter betrügerischen Callcentern aus aller Welt ermöglichte, Geschädigte in Deutschland anzurufen. Die Callcenter aus verschiedensten Ländern, vorwiegend jedoch aus der Türkei, begingen zahlreiche Telefonbetrugsstraftaten, etwa in den Modalitäten des „falschen Polizeibeamten“ und des „falschen Bankmitarbeiters“. Alleine der den angeklagten Taten zugrundeliegende Schaden beläuft sich auf rund 1,3 Millionen Euro.
Der 51-jährigen griechischen Staatsangehörigen wird vorgeworfen, Großkundenverträge bei deutschen Telefonprovidern mit ausreichender Telefonkapazität zur Begehung der Betrugsstraftaten abgeschlossen zu haben. Sie soll dazu mithilfe von Strohleuten Scheinfirmen gegründet, anschließend die passenden Telefonverträge im Namen der Scheinfirmen abgeschlossen, fällige Rechnungen bezahlt und etwaige Störungen moniert haben. Diese Großkundenanschlüsse wurden von weiteren Tätern in die serverbasierte Telefonanlage der Gruppierung integriert, über die die betrügerischen Callcenter schließlich telefonieren konnten. In Einzelfällen soll sie darüber hinaus auch ihr Strohkontennetz zur Weiterleitung der durch die Betrugstaten erlangten Gelder den Callcentern zur Verfügung gestellt haben.
Der 56-jährigen griechischen Staatsangehörigen wird vorgeworfen, ihr Konto zur Weiterleitung der durch eine solche Straftat erlangten Gelder zur Verfügung gestellt zu haben.
Die Tatorte befinden sich in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen.
Die 51-jährige Tatverdächtige wurde am 13.02.2025 in Hagen festgenommen und befindet sich seitdem ununterbrochen in Untersuchungshaft.
Über den Inhalt der Pressemitteilung hinausgehende Auskünfte können derzeit zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen sowie mit Rücksicht auf die Anhängigkeit des Verfahrens nicht erteilt werden.
Ergänzend wird auf die gemeinsame Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe, der Staatsanwaltschaft Leipzig sowie der Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Sachsen vom 13.02.2025 verwiesen.
Presseauskünfte:
Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe / Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg
Pressestelle
Oberstaatsanwalt Mirko Heim
E-Mail: pressestelle@genstakarlsruhe.justiz.bwl.de
Telefon: 0721 926-9750
