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Cybercrime-Zentrum erhebt Anklage gegen mutmaßlichen Betreiber eines betrügerischen Callcenters

Datum: 14.04.2025

Kurzbeschreibung: Pressemitteilung des Cybercrime-Zentrums Baden-Württemberg

Karlsruhe, 14. April 2025

Cybercrime-Zentrum erhebt Anklage gegen mutmaßlichen Betreiber eines betrügerischen Callcenters 

Das bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe eingerichtete Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg hat Anklage gegen zwei kosovarische Staatsangehörige im Alter von 33 und 26 Jahren zum Landgericht Ellwangen erhoben.

Den Tatverdächtigen wird in der Anklage gewerbsmäßiger Bandenbetrug in mehreren Fällen vorgeworfen. Dem 33-jährigen Angeklagten wird zur Last gelegt, spätestens im September 2023 im Kosovo ein Callcenter eröffnet zu haben, um sich und den weiteren Bandenmitgliedern durch so genanntes online-Banking-Phishing eine lukrative und dauerhafte Einnahmequelle zu schaffen. Er steht im Verdacht, das Callcenter geleitet und die Räumlichkeiten sowie die technische Infrastruktur zur Verfügung gestellt zu haben. Dem 26-jährigen Angeklagten aus Neumünster liegt zur Last, sich um die Anwerbung und Betreuung von sogenannten Finanzagenten, auf deren Konten die betrügerisch erlangten Gelder zunächst überwiesen wurden, gekümmert zu haben. 

Die Gruppierung um die Angeklagten soll in Vorbereitung der Tatausführung Bankdaten von Bankkunden gekauft haben, um im Anschluss Phishing-SMS an die Geschädigten zu versenden, in denen diese vorgeblich von ihrer Hausbank dazu aufgefordert wurden, einen Link zu öffnen, um vorgeblich ihre Bankdaten zu aktualisieren. Die damit verbundene Website imitierte das Design der Banken und sollte die Geschädigten dazu bewegen, die Zugangsdaten ihres Online-Bankings preiszugeben. In der Folge wurden die Überweisungen durch die Täterschaft initiiert. Während Telefonaten mit den arglosen Geschädigten, die in dem Glauben handelten, lediglich die Kontodaten zu aktualisieren, wurden diese sodann durch Telefonisten zur Freigabe der Überweisungen auf die Konten sogenannter Finanzagenten veranlasst. Die Finanzagenten stellten ihre deutschen Konten zur Verfügung und leiteten die Gelder in den Kosovo weiter.

Der durch die angeklagten Taten angerichtete Schaden beläuft sich auf  98.800 Euro. 

Die Tatorte in Deutschland befinden sich im Ostalbkreis, in den Landkreisen Biberach, Emsland, Oberallgäu, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Schaumburg, Schleswig-Flensburg, Saarlouis, Traunstein, Trier-Saarburg sowie in Neumünster und Kiel.

Der 33-jährige Tatverdächtige wurde im Kosovo festgenommen, am 06.11.2024 nach Deutschland ausgeliefert und befindet sich seitdem ununterbrochen in Untersuchungshaft.

Über den Inhalt der Pressemitteilung hinausgehende Auskünfte können derzeit zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen sowie mit Rücksicht auf die Anhängigkeit des Verfahrens nicht erteilt werden.

Ergänzend wird auf die gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums der Justiz und für Migration und des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen vom 02.05.2024 sowie auf die gemeinsamen Pressemitteilungen der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe und des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg vom 31.07.2024, vom 14.11.2024 und vom 23.12.2024 verwiesen.


Presseauskünfte:

Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe / Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg

Pressestelle

Oberstaatsanwalt Mirko Heim

E-Mail: cybercrime-zentrum@genstakarlsruhe.justiz.bwl.de

Telefon: 0721 926-9750


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